Soeben habe ich heute meine Arbeit für die Aufnahmeprüfung (Studiengang Fashion Design) an der Schweizerischen Textilfachschule eingereicht.
Die Prüfungsaufgabe beinhaltete folgendes:
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3) Kollektion entwerfen und beschreiben,
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Die Prüfungsaufgabe beinhaltete folgendes:
1) Lifestyle-Profil erstellen, Thema: Room for Fashion
Die hier wohnende Person ist weiblich, 30 Jahre alt und von
Beruf Grafikerin in einer Werbeagentur. Sie lebt in London und liebt das Urbane
der Grossstadt, ist unabhängig und vielseitig interessiert. Sie ist begeistert vom japanischen
Design sowie der schlichten, modernen Architektur. Ihre Wohnung ist gemütlich eingerichtet,
sie legt Wert auf Details und bunte Bilder.
Freizeitbeschäftigung
In ihrer Freizeit liest sie viel, spielt elektrische Gitarre, ist an Rock-Konzerten, Openairs oder in Kunstmuseen anzutreffen. Sie hält sich oft in Londoner Cafés und Second Hands auf. Zudem legt sie in einem trendigen Club im Shoreditch-Viertel Elektro-Musik auf.
In ihrer Freizeit liest sie viel, spielt elektrische Gitarre, ist an Rock-Konzerten, Openairs oder in Kunstmuseen anzutreffen. Sie hält sich oft in Londoner Cafés und Second Hands auf. Zudem legt sie in einem trendigen Club im Shoreditch-Viertel Elektro-Musik auf.
Charaktereigenschaften
/ Philosophie
Vom Typ her ist sie sehr freiheitsliebend, kreativ, lebensfreudig
und teilweise etwas exzessiv. Sie ist ein kämpferischer und positiv denkender
Mensch, der etwas bewegen will. Wichtig ist ihr das soziale Engagement. Sie
setzt sich für den fairen Handel und für eine nachhaltige Produktion ein
(Engagement bei einer NGO).
Kleidungsstil
London ist ein Ort der Freiheit des Ausdrucks. Der generelle
Look ist eher progressiv, kreativ, ausdrucksstark und vielfältig. Genau so ist
diese Zielperson unterwegs.
Sie liebt das Extravagante und Ausgefallene, unterstreicht
mit ihrer Mode jedoch auch immer ihre Weiblichkeit. Grossen Wert legt sie auf
Individualität. Dank ihrer schlanken Figur kann sie alles tragen. Lederjacken
und asymmetrische Kleider gefallen ihr am Besten. Farben dürfen dabei nie
fehlen.
Da sie sich in der Kreativszene bewegt und an ihrem
Arbeitsplatz keine Kleidervorschriften kennt, trägt sie privat wie beruflich
dieselben Kleider. Aufgrund ihres Nebenjobs als DJ im Londoner In-Club ist sie
auf der Suche nach Kleidern, die auffallen.
Sie gibt gerne etwas mehr Geld aus für ein Kleidungsstück,
kombiniert exklusive Marken jedoch immer auch mit Secondhand-Kleidern. Wichtig
ist ihr, dass ihre Klamotten aus einer nachhaltigen Produktion stammen, jedoch
immer auch stylisch sind. Sie kauft deshalb nur in kleinen Boutiquen ein, die
Labels aus fairer Produktion anbieten.
2) Moodchart erstellen
3) Kollektion entwerfen und beschreiben,
Zwei Outfits entwerfen (Vorder- und Rückenansicht)
Stoffe auswählen, Farbpalette zusammenstellen
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Name der Kollektion: The future is bright |
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Stoffmuster |
«The future is bright»
Wir können
die Zukunft in einer unsicheren, sich schnell verändernden Welt nicht
voraussagen. Wir können sie jedoch in unserer Vorstellung kreieren. Deshalb gestalten
wir sie bunt und aufregend. «The future is bright» ist eine Hommage an den
Optimismus. Mit leuchtenden Farben (Neon kehrt zurück!), glänzenden Stoffen
(erinnern an glänzende wirtschaftliche Zeiten) und interessanten Schnitten
strahlt die Zukunft automatisch.
Die Idee hinter
der Kollektion ist, den Kampfgeist
einer jungen Generation (Zielgruppe 25-35) zu wecken und sie zu animieren, der
Wirtschaftskrise selbstbewusst gegenüberzutreten.
In dieser
Kollektion sind mehrere Zukunftstrends verpackt. Z.B. die digitale Bewegung (Netzmuster
für World Wide Web) und die Energie-Thematik / erneuerbare Energien
(Solarbrillen für Fotovoltaik). Auch die Fechtkunst hat einen Einfluss auf die
Kollektion, das Starke, Kämpferische soll zum Ausdruck kommen (sozusagen: «Gewappnet in die Zukunft». )
Die Outfits
sind feminin, sexy und futuristisch. Der Style ist individuell, unkonventionell
und vor allem mutig. Die Kleider sprechen selbstbewusste Frauen, die Wert aufs
Detail legen, sich gerne inszenieren, ihre Sexiness dabei stets stilvoll betonen
und somit bewusst auffallen wollen, an. Das liebliche Frauenbild ist
Vergangenheit, es folgt das Kämpferische und Emanzipierte.
Asymmetrie,
metallische Fabrikationen, Wickeleffekte und Drapierungen zeigen die Liebe zum
Detail und geben der Kollektion ihre besondere Note. Sexiness zeigt sich durch
körpernahe Schnitte, gezielte Transparenz durch sportliche Netzoptiken sowie durch
Aus- bzw. Einschnitte. Auch starke Elemente wie auffällige Gürtel für die
Taille oder Schulterbetonung unterstreichen die weiblichen Formen.
Inspirationsquellen: moderne futuristische Architektur,
Lady Gaga, Fechtsport, Umweltbewegung / erneuerbare Energien (Fotovoltaik).
Schlagworte sind: Optimismus, Sexiness, Stärke, Futurismus,
Glanz, Fischernetz.
Farben: Neonfarben kehren zurück, aber nicht im
Retro-Stil, sondern in einer
futuristischen Art. Die Basisfarben sind weiss, dunkelblau und schwarz. Diese
werden durch knallige und auffällige Farben wie neongrün und silber ergänzt. Der
Sommer soll leuchten!
Muster & Dekor: Grobes oder feines Netz (Mesh), Outcuts, Drapierungen
auf Netz/Tüll.
Materialien und Mode: Voluminöse, qualitativ hochstehende
Dramastoffe, Stoffe mit Glanz, Strukturen und Details, Netzmaterialien, Jersey-Stoffe
und Leder.
4) Dreidimensionales Gestalten: Tragtasche entwerfen
Label gründen und den Einkauf eines Bikinis der Zielperson beschreiben (inkl. Ladenkonzept)
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Label: Calm ahead |
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Die Zielperson kauft ihren Badeanzug für den kommenden Sommer in ihrer Lieblingsboutique „calm ahead“
ein. Diese befindet sich in einem Londoner Trendviertel. Das Geschäft erinnert
an den Prada-Store von Herzog & de Meuron in Tokyo - das Gebäude im
Eiswürfel-Format und der Glas-Fassade mit Fish-Eye-Linsen-Optik. Das Geschäft
wirkt von aussen etwas kühl, anonym und futuristisch, innen ist es jedoch hell,
mit weissem Dekor und lädt zum Verweilen ein.
Die Kleider sind futuristisch und gewagt. Das Label wurde
von japanischen und englischen
Designern gegründet. Die Mode ist für selbstbewusste Frauen, die auffällige
Einzelstücke lieben und bereit sind, für ihr persönliches «It-Piece» etwas
mehr Geld auszugeben. Die ökologische und sozial gerechte Herstellung der
Kleidungsstücke ist dabei eine Selbstverständlichkeit.
«calm ahead» ist die abgekürzte Form des Mottos «keep
calm and carry on». Hintergrund ist die neue Bewegung der LOR (Lifestyle of
Resilience) und der Megatrend Neo-Ökologie (nachhaltiges Produzieren und
Handeln). Marken und Produkte werden nach sozial-ökologischen Massstäben
bewertet, - die junge Generation die den «Lifestyle of Resilience»
lebt, setzt Umweltschutz und faire soziale Bedingungen in der Produktion
voraus.
Resilienz bedeutet höhere Krisensicherheit. Der «Lifestyle
of Resilience» ist ein Lebensstil in einer schnelllebigen und
unberechenbaren Welt, der von Pragmatismus, Flexibilität und Optimismus
gekennzeichnet ist. Es wird nach dem Motto «keep calm & carry on» gelebt,
was nichts anderes bedeutet, als angesichts der unzuverlässigen Umstände (Job,
Naturkatastrophen etc.) zu «relaxen». Der Unterschied zu den LOHAS
(Lifestyle of Health and Sustainability)
ist, dass der Lebensstil nicht nur durch Nachhaltigkeit und Gesundheit
geprägt ist. Diese sind den LORs zwar wichtig, wichtiger sind jedoch Widerstandsfähigkeit,
Individualismus sowie das soziale Umfeld. Die romantischen Naturvorstellungen der
LOHAS sind Vergangenheit.
Die Zielperson kauft sich natürlich passend zu den
Trendfarben des Sommers 2014 ein neonfarbiger Badeanzug mit Netzoptik. Sie
schätzt die persönliche und kompetente Beratung und freut sich über die
Einzigartigkeit ihres neuen Kleidungsstücks. Denn als Trendsetterin kann sie mit
Mainstream-Klamotten nichts anfangen.
Die Tragtaschen von «calm ahead» sind von den Designern selber hergestellt und sind aus
100%iger (Bio-)Baumwolle.
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